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von Frank Altrock 22 Mai, 2023
Vorab ein Beispiel: "Der labert sich eins zurecht, so ein schlechter Vortrag ist kaum zu ertragen. Kann dem nicht mal einer Bescheid sagen?" "Habe ich schon, aber er ändert nichts!" Kennen Sie solche Situationen auch? Und das Gefühl, dass es bei Ihnen hinterlässt? In diesem Blogbeitrag beschäftige ich mich u.a. mit "Overexplaining", und was dabei möglicherweise wirklich hilft. Am vergangenen Wochenende fand die Abschluss-Supervision der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der berufsbegleitenden Studiengänge von Team Dr. Rosenkranz in „Systemischer Organisationsentwicklung" im wunderschönen Hotel Kloster Holzen bei Augsburg statt. Dabei hatten wir zunächst im kleinen Kreis Gelegenheit, zentrale Erkenntnisse zum sozialen Lernen während unseres Studiums (und darüber hinaus) unter Supervision von Hans Rosenkranz zu reflektieren. In etwas größerer Runde stand dann eine „Lehrprobe“ zu Methoden des Coachings, Trainings oder Consultings an. Hierbei und schließlich in weiteren Open Spaces entstand ein facettenreiches, anregendes, persönlich verbindendes und begeisterndes Miteinander, das Herz, Hirn und Hand ansprach.
von Frank Altrock 09 Feb., 2023
Gestern bei bestem Wetter Klausuren an der Hochschule Trier in Banking und in Mathematik beaufsichtigt. In der Banking Klausur spielte Banktheorie in Form des Diamond-Modells und des Diamond-Dybvig-Modells eine Rolle. Die Namensgeber dieser Modelle, Philip Dybvig und Douglas Diamond, erhielten zusammen mit Ben Bernanke im vergangenen Jahr den Nobelpreis für Wirtschaft. Darin wird erstmals wirklich schlüssig erklärt, warum es eine richtig gute Idee ist, Banken zu haben und warum, wenn es sie noch nicht gäbe, man sie bald erfinden sollte. Manche sagen: „Warum beschäftigt man sich überhaupt damit, warum es Banken gibt. Es gibt sie nun mal. Dann lernen wir doch am besten, wie man sie steuert, welche Spezifika in der Rechnungslegung und Regulierung es für sie gibt etc.“ Das ist auch sehr wichtig, aber ein bisschen erinnert mich diese Haltung an „42“. „42“ ist das Ergebnis, das der Supercomputer Deep Thought im ironischen Science-Fiction-Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams nach über 7 Mio. Jahren Rechenzeit ausspuckt. Und zwar als Antwort auf die Frage aller Fragen, nämlich die „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“. Die Antwort ist richtig, aber dass sie dennoch als unbefriedigend von den sehnsüchtig wartenden Menschen empfunden wird, erklärt der Supercomputer damit, dass die Frage von den Vorfahren zwar grob genannt, aber niemals konkret formuliert wurde. Deep thought: “I think the problem, to be quite honest with you, is that you've never actually known what the question is."
von Frank Altrock 27 Jan., 2023
Vorab ein Beispiel: A ist genervt von einem bestimmten Verhalten von B. Was kann A tun, um B hierüber zu informieren und möglicherweise dazu zu bringen, sich nicht mehr so zu verhalten? In diesen Tagen ging das Seminar „ Konfliktmanagement und Kooperation “ an der Hochschule Trier zu Ende. Die Studierenden erarbeiten in diesem Semester zunächst in Seminararbeiten die Konflikttheorie, um dann später in Selbsterfahrung eigenem Konflikt- und Kooperationsverhalten nachzuspüren und Kommunikationstechniken zu erarbeiten. Ein zentraler Ankerpunkt war das Eisbergmodell der Kommunikation. Darin beschreibt die Inhaltsebene die Aufgaben, Sachziele und fachlichen Inhalte. Diese stehen häufig im Vordergrund und sind Hauptgegenstand der Kommunikation. Die Prozessebene hingegen beinhaltet die Gefühle der Einzelnen und die sozialen Beziehungen zwischen ihnen. Nach dem Modell ist sie die ausschlaggebende re für gelingende Kommunikation und damit Kooperation. Obwohl sie allpräsent ist, wird über ihre Inhalte selten gesprochen, sie ist gleichsam der unter der Wasseroberfläche liegende größere Teil des Eisbergs. Reife und erfolgreiche soziale Gruppen kommunizieren unter bewusster Wahrnehmung dieser Ebene und über diese Ebene (Metakommunikation), ohne die Inhalts- und Erfolgsorientierung zu vernachlässigen.
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